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Personal finden & binden: Erfolgsrezepte für die Gastronomie

GastroZürich Unterland
26.02.2025
Chef 8727721 1280

In der Schweiz spitzt sich der Fachkräftemangel weiter zu. Besonders betroffen ist die Gastronomie: Laut dem GastroSuisse Branchenspiegel sind in der gesamten Branche rund 6.000 Stellen unbesetzt. Köchinnen und Köche sowie Servicekräfte sind am dringendsten gesucht. Das Gastgewerbe steht dabei vor besonderen Herausforderungen: Lange Arbeitszeiten, hohe körperliche Belastung und die eingeschränkte Planbarkeit des Privatlebens machen die Branche für viele unattraktiv. Eine Umfrage zeigt, dass mangelnde Wertschätzung durch Vorgesetzte und unflexible Arbeitszeitmodelle die Hauptgründe sind, warum viele Fachkräfte die Branche verlassen oder sie gar nicht erst in Betracht ziehen. Dies belastet nicht nur die verbleibenden Mitarbeitenden, sondern führt auch zu Qualitätseinbussen – eine gefährliche Spirale, die Unternehmen dringend durchbrechen müssen.

Die Herausforderung der Generationsunterschiede

Neben den branchenspezifischen Problemen beeinflusst ein allgemeiner Trend den Arbeitsmarkt: der Generationswechsel. Während die Generation X und die Millennials noch den Arbeitsmarkt dominieren, treten die Generation Z und bald auch die Generation Alpha mit neuen Erwartungen an. Sie legen mehr Wert auf Work-Life-Balance, Flexibilität und die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit. Arbeitgeber, die diese Bedürfnisse nicht berücksichtigen, laufen Gefahr, junge Talente zu verlieren.

Wege aus der Krise: Anpassung an moderne Bedürfnisse

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, müssen Unternehmen ihre Attraktivität steigern. Dies erfordert Veränderungen auf mehreren Ebenen:

  1. Flexiblere Arbeitszeitmodelle: Arbeitszeiten, die auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingehen.

  2. Stärkung der Arbeitgebermarke (Employer Branding): Klare Werte, Transparenz und eine positive Unternehmenskultur können die Wahrnehmung als attraktiver Arbeitgeber fördern.

  3. Karriereentwicklung und Weiterbildung: Perspektiven für persönliches Wachstum und beruflichen Aufstieg sind essenziell.

  4. Mitarbeiterbindung durch Einbindung und Motivation: Eine starke Teamkultur, die Mitarbeitende in Entscheidungsprozesse einbezieht, fördert Loyalität und Engagement.

Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis

Einige Unternehmen machen vor, wie innovative Ansätze den Fachkräftemangel erfolgreich angegangen werden können.

In den Niederlanden hat sich Jobsharing als effektives Modell etabliert, bei dem sich zwei Mitarbeitende eine Vollzeitstelle teilen. Dieses Konzept schafft mehr Flexibilität und verbessert die Work-Life-Balance – ein entscheidender Faktor für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.

Das Hotel Adula in Flims setzt mit seinem „Flex-Work-System“ ebenfalls auf moderne Lösungen. Hier ermöglicht eine Viertagewoche bei voller Anstellung mehr Erholung und Privatleben, was sowohl die Mitarbeitenden zufriedener macht als auch die Qualität des Services steigert.

Ein weiteres Vorbild ist das Hiltl Restaurant in Zürich, das für seine Mitarbeiterzufriedenheit und sein nachhaltiges Management regelmässig ausgezeichnet wird. Hiltl fördert die Weiterbildung, bindet Mitarbeitende aktiv in Entscheidungen ein und schafft eine Arbeitskultur, in der sich die Belegschaft wertgeschätzt fühlt – ein entscheidender Grund, warum das Restaurant als einer der attraktivsten Arbeitgeber in der Branche gilt.

Diese Beispiele zeigen klar: Flexibilität, moderne Arbeitszeitmodelle und eine wertschätzende Unternehmenskultur sind der Schlüssel, um Mitarbeitende zu begeistern und langfristig zu binden.